Freitag, 23. Dezember 2011

I'm Dreaming Of A White Christmas...


Naja, da werd ich aber wohl auch nur von träumen…heute ist es wieder super heiß! Schon morgens um 9 hat die Sonne gebrannt wie sonst was…dieses Jahr Weihnachten dann halt mal in der Hitze. :)

Katja und ich waren jetzt knapp zwei Wochen alleine in Lwak und Caro und Isabelle kommen heute mit ihren Eltern aus dem Urlaub wieder. Caros Familie haben wir heute morgen schon vom Flughafen abgeholt. Full House also über Weihnachten :)

Langweilig war Katja und mir aber definitiv nicht in den letzten zwei Wochen! Letztes Wochenende waren wir in Kisumu und haben die „armen Schulschwestern“ besucht und eine Nacht dort verbracht. Es war echt super! Das Haus war einfach toll: bequeme Betten, keine Mückennetze (davor super Netze vor den Fenstern ;D) und! Eine warme Dusche!! :D Das war toll! Außerdem waren die Schwestern alle echt super nett und wir haben uns sehr wohlgefühlt! Wir haben versprochen bald wiederzukommen und sie zu besuchen. :)

Vor zwei Wochen haben unsere Nonnen hier gegen Mitglieder aus dem Parlament Fußball gespielt. Die restlichen aus unserer Freiwilligengruppe haben hier das Wochenende verbracht und es war einfach ein riesen Event! Echt super! Das ganze Dorf (und vielleicht noch mehr…) war auf der Wiese vor unserem Dorf versammelt und hat sich das Spektakel angeguckt! War schon lustig alle unsere Nonnen übers Feld rennen zu sehen! :D Außerdem haben sie alle in ihren Uniformen gespielt und haben sich keine Sportanziehsachen angezogen…war echt super!

Das Beste was wir allerdings erlebt haben, war eine Geburt mitzuerleben! Letzte Woche sind wir Nachmittags ins Krankenhaus gegangen, weil wir nichts zu tun hatten und Katja schlug dann vor, doch mal bei den Müttern auf Station nachzusehen. Als wir dort ankamen, meinte schon jemand zu uns, dass gerade eine im Raum nebenan in den Wehen liegen würde und das Baby bald kommen würde. Wir haben dann gefragt, ob wir zugucken dürfen und nach dreimaligem Nachfragen und bestätigen, dass es für die Mutter wirklich in Ordnung sein, wenn wir dabei sind, sind wir dann in den Raum. „Raum“, weil es wirklich nur ein kleines Räumchen war…kein Kreissaal oder so! Dort lag dann auf einer einfachen mit Leder überzogenen Liege die Frau. Ich bin dann die ersten paar Minuten erst mal ein bisschen in dem Raum auf und ab gegangen, wie ein Tiger im Käfig, und hab überlegt, ob ich mir das wirklich angucken will… Ich bin dann geblieben….zum Glück! :) Es war wirklich ein tolles Erlebnis! Außerdem ging es glaub ich auch verhältnismäßig schnell, denn nach einer Stunde waren wir wieder da raus. Zwischendurch hatte ich schon ein bisschen weiche Knie, aber als wir dann gesehen haben, wie schnell das Baby da war und das wir gerade mitbekommen haben, wie ein neuer Mensch auf die Welt gekommen ist…das war echt super! Außerdem war das Baby fast weiß! :D Die Babys werden nämlich erst später dann schwarz :) Es war trotzdem süß! Und es war ein Mädchen! :) Ich hoffe wirklich, dass ich sowas noch einmal  miterleben darf, solange ich hier bin! Ich kann nur sagen…Mädels, da kommt was auf uns zu…!! :)

Ansonsten ist hier alles normal und ruhig und HEIß! :) Am Mittwoch waren wir bei anderen Freiwilligen und haben dort Plätzchen gebacken und Weihnachtsmusik gehört. Danach war auch ich dann ein wenig in Weihnachtsstimmung. Trotzdem ist es einfach zu warm für Weihnachten… :) Naja, ich bin auf die nächsten Tage gespannt und werde dann berichten! :)

Ich wünsche euch Frohe Weihnachten und, falls ich nicht mehr schreiben sollte, einen guten Rutsch ins neue Jahr!! :)
at die Sonne gebrannt wie sonst was...

Mittwoch, 16. November 2011

DIA...

Wie ist es, sich in einem Land aufzuhalten, das sich im Krieg befindet?

Wie ist es, fast auf einer Fischerinsel im Viktoriasee zu stranden und nicht zu wissen, ob man am Abend in seinem Bett liegt?

Wie ist es, auf Händen durch den Viktoriasee getragen zu werden, um zu seinem Boot zu kommen…?

Wie ist es, wenn vier Mädels einen unglaublichen Sonnenbrand im Gesicht haben?

Wie ist es, 6,5 Stunden ohne Pause durch den Regenwald zu laufen und nicht zu wissen, wo man eigentlich gerade ist?
Wie ist es, auf dem 43. Jahrestag des Bischofs eingeladen zu sein?

Um das alles in Zusammenhang zu bringen, muss ich aber erstmal vorne anfangen… :)
Also…
„Krieg“…hmm…jaaa…Einerseits hört es sich ziemlich krass an, was es ja auch ist, andererseits bekommen wir hier nicht wirklich was davon mit. Gott sei Dank! Seit ca. 1 Monat befindet sich jetzt Kenia mit Somalia schon im Krieg und in der Zeitung stand die letzten Tage, dass es wohl so aussieht, als ob das auch noch ein bisschen andauern könnte… Ausschlaggebend für das ganze waren die Entführungen und Ermordungen von Europäern von Somalischen Milizen hier in Kenia. Irgendwann wollte Kenia anscheinend nicht mehr nur zusehen und marschierte quasi von heute auf morgen (so hatten jedenfalls wir das Gefühl) in Somalia ein. Mit allem Drum und Dran. Luftwaffe, Panzer und natürlich etliche von Soldaten. Kenia konnte wohl auch schon ziemlich weit nach Somalia eindringen und hat auch die Unterstützung der somalischen Übergangsregierung, die Terrororganisation „Al-Shabaab“ auszulöschen. Im Moment hat es sich wohl zu einer Art Stellungskrieg in Somalia entwickelt und man liest von einigen toten kenianischen Soldaten in der Zeitung, aber ansonsten halten die Kenianer sich wohl ganz gut… Wir, hier im Westen des Landes (Somalia liegt an der Ostgrenze von Kenia,) bekommen eigentlich sehr wenig davon mit, weshalb es auch irgendwie spannend ist. Wir lesen nur in den Zeitungen (wo aber auch oft nicht viel drin steht….) oder sehen es im Fernsehen. Wir halten allerdings Augen und Ohren offen und verfolgen es so gut es geht. Anfangs haben wir von dem ganzen Trubel überhaupt nichts gewusst und erst als ich eine SMS von zu Hause bekam (wir saßen gerade gemütlich zusammen und spielten mal wieder Karten), dass Kenia sich im Krieg befinden sollte, haben wir uns dann mal schnell im Internet erkundigt und bei den Leuten nachgefragt. Da befand sich Kenia schon fast eine Woche im Krieg und wir hatten NICHTS gelesen oder gehört… Da sieht man mal, wie es andere Länder auf anderen Kontinenten so mit dem Informieren der Bevölkerung halten…aber naja…DIA.

Sonst läuft hier alles ganz normal und ruhig. Am letzten Wochenende im Oktober haben wir uns alle zusammen in Kisumu getroffen und auch eine Nacht dort in einem Guesthouse verbracht. Wir waren im deutschen Restaurant „Green Garden“ essen, haben abends am Viktoriasee gesessen und sind morgens ziemlich früh aufgestanden und haben uns im dunkeln auf den Weg zum Hippo Point gemacht, wo wir dann noch eine zweistündige Bootstour gemacht haben, um die Hippos im Wasser zu beobachten. Letztes Wochenende hatten wir dann Besuch von zwei anderen Freiwilligen von Kolping hier in Lwak, die wir durch Caro und Isabelle kennengelernt haben. Am Mittwoch sind wir dann zu einem Ausflug über den Viktoriasee mit Melanie gestartet. Melanie ist „Youth Officer“ und ihr Job ist unter anderem, herumzufahren und Kinder, die arbeiten gehen, wieder in die Schule zu schicken. Sie lud uns also ein mit ihr nach Luanda zu fahren und von dort mit der  Fähre über den See zu fahren. Leider hatte es die ganze Nacht und den ganzen Morgen geregnet und wir dachten schon, dass es nicht mehr aufhören würde, aber es klarte dann doch noch auf und am Nachmittag kam sogar dann noch ein bisschen die Sonne raus. So setzten wir dann mit der Fähre morgens über nach Mbita. Als ich das Wort „Fähre“ hörte, war ich dann doch schon ziemlich gespannt, was die Leute hier unter „Fähre“ verstehen, denn wir haben hier schon oft einige Überraschungen erlebt (besonders was die „Toilette“ angeht…). Aber zu meiner Überraschung, war es dann doch eine richtige motorbetriebene KLEINE Fähre! Es passten sogar zwei große Pick Ups drauf (oder auch ein Pick Up und eine große Kuhherde, wie es dann auf der Rückfahrt war…)! Die Fahrt dauerte ungefähr eine Stunde und man hatte einen super Ausblick auf das Umland und die kleinen Fischerbötchen, die schon (oder noch) herumschipperten. In Mbita angekommen besuchten wir dann eine bekannte von Melanie, ließen ein paar Dinge bei ihr und machten uns auf den Weg zum Ufer, um eine weitere Bootstour zu machen. Dort angekommen, standen auch schon zwei kleine Boote bereit zum Ablegen. Wenn ich „Boot“ schreibe, kann man sich ungefähr eine vergrößerte Bananenschale aus Holz vorstellen, in dem auch eigentlich schon viel zu viele Leute mit Nahrungsmitteln drin sitzen….! Naja…das Diskutieren konnte beginnen…da ich ja leider noch nicht wirklich Luo verstehen kann, kann ich nur aus den Gesten heraus beschreiben. Erst einmal ging es um den Preis, der dann auch ziemlich schnell verhandelt war. Dann das nächste Problem…wie kommen wir in das Boot?? Da es etwa zwei oder drei Schritte im Wasser lag, konnten wir nicht einsteigen. Hört sich komisch an, aber ist so. Bevor wir losgeflogen sind, wurde uns dringend davon abgeraten, in Wasser zu gehen oder es auch nur irgendwie zu berühren, da es bestimmte Bakterien im Wasser gibt, die sich durch die Haut fressen und auf die Organe setzen…! Und die soll es besonders vermehrt am Ufer geben. Deshalb habe ich auch (leider) noch nirgends das Wasser berührt, weil ich viel zu beunruhigt bin, dass ich mir solche Würmer fangen könnte… Naja…so standen wir nun vor dem Boot, das ja eigentlich nur ein paar Schritte von uns entfernt lag und überlegten, wie wir IN das Boot reinkommen konnten. Das nächste Problem war noch, das Melanie eine ziemlich stattliche Frau ist und einiges auf die Waage bringt. Von jetzt auf gleich hatten wir dann ungefähr 10 junge Männer um uns herum stehen, die ganz aufgeregt irgendwas  redeten, eigenartige  Andeutungen machten und immer näher kamen. Irgendwann begriffen wir dann, dass sie uns zum Boot „TRAGEN“ wollten…!! Aber da sie ja Melanie nie im Leben hätten tragen können (Entschuldigung, aber sie war wirklich einfach zu schwer dafür…) dachte ich schon, dass es das mit unserer Bootstour gewesen wäre….aber nein! Ehe ich mich versah, hatte mich schon einer hochgehoben, trug mich auf Händen die zwei Schritte durchs Wasser zum Boot und auf einmal stand ich in dem Boot! Genauso mit den anderen drei Mädels. Wir sahen uns verdutzt an und mussten erst mal eine Runde lachen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich so was erst in ca. 10 Jahren erlebe, an einem bestimmten Tag zu einem bestimmten Anlass (ich denke, ihr wisst was ich meine… ;D)….aber nein. Es ist dann halt jetzt schon passiert, und zwar nur um ein paar kleine Schrittchen durchs Wasser zu vermeiden. Naja… DIA. 
Einerseits kam ich mir ein bisschen blöd vor und dachte “Na toll, die Weißen brauchen mal wieder ne Extrabehandlung…!“, aber andererseits will ich ja auch nicht krank werden…naja…aber wir saßen im Boot! Melanie lief dann doch die paar Schritte selbst durch Wasser und befand sich nur kurz nach uns dann auch im Boot.
Es konnte also losgehen… Wir machten uns auf den Weg zu zwei Inseln und so  hatten wir auch viele Nahrungsmittel mit im Boot, die die Leute mit auf die Inseln nehmen wollten. So fuhren wir ca. 1 Stunde zur ersten kleinen Insel und hatten einen super Ausblick! Das Wetter war besser geworden, die Sonne schien und es war einfach wirklich schön! Als wir an der ersten Insel ankamen, stiegen dann schon einige Leute mit ihren Lebensmitteln aus und wir beobachteten die Kinder, die am Ufer standen, badeten, wuschen oder einfach nur miteinander spielten…wo wir wieder an die Bakterien im Wasser denken mussten, als wir die (teilweise nackten) Kinder dort im Wasser sahen…aber… DIA.
Wir machten uns also auf zur zweiten Insel. Diese war nur ein paar Minuten entfernt und auch ein wenig größer. Dort angekommen, gingen wir erst mal in eine kleine „Bar“ und bestellten uns was zu trinken. Melanie ging in der Zeit ans Ufer und fragte nach dem nächsten Boot, das uns zurück nach Mbita bringen sollte. Als sie zurückkam war ihr einziger Satz: „We’re in a crisis here..!“. Das nächste und letzte Boot das fuhr, sollte erst um 17Uhr wieder kommen. Wir hatten zu dem Zeitpunkt ca. 14Uhr. Um 16.30Uhr sollte aber die letzte Fähre von Mbita nach Luanda zurückfahren. Wir waren also wirklich „in a crisis“!! Wir dann also schnell unsere 0,5 Liter Sodas (Sodas sind Cola, Fanta, Sprite, etc…) runtergekippt und runter zum Ufer, weil Melanie es irgendwie geschafft hatte ein „privates“ Boot zu organisieren. – DIA - Es gab nämlich noch jemanden der früher nach Mbita zurückmusste. Dieser war anscheinend irgendein wichtiger und gutbezahlter Geschäftsmann…er hatte jedenfalls ein iPhone. Das erste iPhone, das ich in zwei Monaten gesehen hatte…! Er organisierte einen Motor und einen Fahrer und eine Halbe- oder Dreiviertelstunde später fuhren wir wieder los. Nach ca. 30Minuten, wir waren wieder vor der kleinen Fischerinsel, an der wir zuallererst gehalten hatten, stotterte auf einmal der Motor, ging aus und sprang auch nicht mehr an…na ganz toll! Wir schipperten also mitten auf dem See, vor uns, Richtung Mbita, wurde der Himmel schwarz und neben uns gab es nur diese kleine Fischerinsel. Wir mussten uns dann erst mal zu dieser kleinen Insel treiben lassen, damit wir den Motor reparieren lassen konnten. Melanie hatte uns da schon gesagt, dass wir uns draufeinstellen sollten, eventuell heute nicht mehr nach Lwak zu kommen, weil es schon danach aussah, dass wir die Fähre verpassen würden…hmmm…endlich an dieser kleinen Insel angekommen, konnte der Motor aus irgendeinem Grund nicht repariert werden und so bekamen wir einen anderen ausgeliehen. Mit der Gegenleistung, dass wir den gefangenen Fisch der Inselleute mit ans Festland nehmen sollten. So machten wir uns dann mit dem ganzen Fisch und  dem neuen Motor auf in Richtung Mbita. Der Himmel war immer noch dunkel, aber zum Glück nicht mehr schwarz. Trotzdem wurde der Seegang, doch immer heftiger, je näher wir ans Festland herankamen, sodass unser Boot einmal fast ganz auf der Seite lag…das war schon toll….NICHT! Naja, als wir dann doch heil ans Ufern kamen, war das ganze Boot innerhalb von Sekunden, wieder von den ganzen Männern umzingelt die uns wieder tragen wollten. Diesmal konnten wir aber zum Glück vom Boot vorne springen ohne im Wasser zu landen. :) Bevor wir aber zur Fähre konnten, mussten wir ja erst noch zur Bekannten von Melanie, wo wir ein paar Dinge deponiert hatten. Diese sagte uns dann, dass die Fähre in 6 Minuten ablegen würde. Wir dachten uns dann „Jaja…6 Minuten in african time…“…aber Melanie bekam auf einmal einen ziemlich schnellen Schritt und so rannten wir dann auf einmal durch den Ort Richtung Fähre. Wir kamen dann auch ziemlich genau „in time“ an, denn die Leute auf der Fähre winkten uns schon zu, dass wir uns beeilen sollten und kaum waren wir auf der Fähre, legte sie auch schon ab…also hatten wir uns doch geirrt und es gab doch etwas in Kenia, das wohl nach Zeitplan fuhr…
Abends saßen wir dann beim Abendessen  alle mit puterroten Köpfen, weil wir genau in der Mittagssonne in der „Bananenschale“ auf dem Wasser gesessen hatten und vergessen hatten uns einzucremen. Sonnenbrand im Gesicht ist wortwörtlich echt „der Burner“…! Aufjedenfall waren wir froh, dass wir wieder zu Hause waren und alle in unseren sicheren Betten schlafen konnten….hier weiß man nie, was so auf einen zukommt….aber naja… DIA.

Am Freitag machten Katja und ich uns ziemlich früh auf den Weg nach Kisumu, um dort Alina zu treffen und mit ihr dann weiter nach Kakamega zu fahren, wo wir den Rest unserer Gruppe treffen wollten.
Nachdem wir dann 2 Stunden vor Nakumatt (kenianischer Kaufland) in Kakamega gesessen und gewartet hatten, kamen dann endlich auch die anderen und wir machten uns auf zum „Kakamega Rainforest“, wo wir das Wochenende verbringen wollten. 
Dort angekommen, mussten wir (mal wieder) ein bisschen herumdiskutieren und bekamen dann den täglichen Eintrittspreis für „nur“ 10$ anstatt 20$ (in den Nationalparks muss man hier in Kenia jeden Tag einen bestimmten Eintrittspreis zahlen). Danach erzählte uns dann noch einer von den Guides welche Tiere und Pflanzen es im Nationalpark gab (ein paar Affenarten, kleine Antilopenarten, Vögel, Schmetterlinge und Schlangen – giftige!) und wollte dann mit uns absprechen, welche Führung wir wann machen. Als wir aber den Preis hörten, lehnten wir dann doch erst mal ab und meinten, dass wir es uns überlegen würden und eventuell auf ihn zurückkommen würden. So machten wir uns dann mit Sack und Pack auf zu unseren Bandas (kleine Hütten) mitten im Regenwald. Essen hatten wir vorher noch im Nakumatt gekauft, denn es war nur Selbstversorger. Als wir dann auf der großen Rasenfläche ankamen, teilten wir uns auf die Bandas auf (zwei 2er und ein vierer Banda) und machten unsere erste kleine Erkundungstour. Am nächsten Morgen machten wir uns dann gegen 6Uhr auf zum „View Point“, um den Sonnenaufgang zu sehen. Es war wirklich toll! Die Sonne war zwar schon teilweise aufgegangen, aber es war trotzdem toll, da man über den ganzen Wald sehen konnte und die Sonne hinter einem großen Berg aufging. 
Danach gingen wir zurück zu unseren Bandas, frühstückten, guckten uns die Karte vom Regenwald an (wir hatten eine am Eingang gekauft – zum Glück!) und machten uns gegen 10Uhr dann auf zu den Wasserfällen von wo aus wir dann eine weitere kleine Runde gehen wollten. Also machten wir uns auf in den Regenwald – ohne Guide. Bis zu den Wasserfällen war es ja noch in Ordnung, vor allem weil es (noch) ausgeschildert war. Auch der anfängliche Weg der Runde die wir gehen wollten war noch toll und man hat viele Fotos gemacht, war fasziniert und man fand es gut. Als es aber irgendwann immer weiter in den Wald hineinging und es keine Schilder mehr gab, die den Weg anzeigten war es schon nicht mehr so toll. Wir gingen weiter und weiter und weiter…und warteten auf den Wegweiser, der uns anzeigen sollte, wann der große Rundgang beginnen sollte. Doch der kam nicht…also liefen wir weiter und weiter und weiter…der Weg war zwischendurch nur schwer passierbar, da der Boden ziemlich matschig war, es immer abwechselnd hinunter und wieder hinauf ging oder umgekippte Bäume und Äste im weg lagen, über die wir drüber klettern mussten…irgendwann war uns dann klar, dass wir wohl auf der Route des großen Rundgangs sein mussten, denn der Weg fand einfach kein Ende. Es sollten eigentlich „nur“ 6,8km sein…aber 6,8km durch den Regenwald sind andere 6,8km als über eine halbwegs normale Straße…! Nach zwischenzeitlichen Stimmungsschwankungen (Begeisterung, genervt sein, kurz vorm heulkrampf und erschöpft) kamen wir endlich am Ende des Rundgangs an (dachten jedenfalls wir) und wir sahen nach ca. 5 Stunden endlich wieder ein Schild! Immer noch mitten im Wald…wir dann also erleichtert alle einen Schritt schneller in der Hoffnung dann endlich bald auf die Straße zu kommen weiter gegangen. Doch die Straße kam nicht…! Wir mussten weitere 2km durch den Wald stapfen bis wir dann endlich auf eine Straße kamen (wenn ich „Straße“ schreibe, muss man sich einen Weg vorstellen, der nur halbwegs von Bäumen freigeschafft wurde, weil ab und zu ein Jeep dort entlang fährt…)! Glücklich aus dem Wald herausgekommen zu sein gingen wir schleunigst Richtung Bandas…da wir aber bis fast zum anderen Ende des Waldes gelaufen waren, gingen  wir erneut ca. 1 Stunde bis wir endlich wieder bei unseren Hütten waren. Insgesamt waren wir dann also ca. 6,5 Stunden im Regenwald unterwegs. Eindeutig länger als ich mir vorgestellt hatte!! Wir waren alle unglaublich kaputt und müde, denn richtig ausgestattet waren wir für einen 6,5 Stunden-Walk natürlich nicht: feste Schuhe? Fehlanzeige: Chucks! Geeignete Klamotten? Fehlanzeige! (Ich hatte eine weißgemusterte Hose an, weißes Shirt und beige Chucks…man kann sich ungefähr vorstellen, wie ich danach aussah…!!) Naja…aber nach geschätzten 10 Keksen, einem Snickers und einem Trinkpäckchen war ich dann wieder heile aus den Tiefen des Waldes herausgekommen! :D Katja hat es gut ausgedrückt: „Gut, dass Eltern, Großeltern und Freunde immer erst von so was erfahren, wenn man gesund und heile wieder da ist…!“ JA! Allerdings…
Wieder im Camp angekommen machten wir erst einmal eine kleine Pause, bevor wir uns ans Essen machen ranmachen mussten und gingen unteranderem Duschen…HEIß duschen!! :D Dafür, dass unsere Toilette nur ein Loch im Boden war, gab es wenigstens eine lauwarme (für mich war es aber heiß) Dusche!! Und es kann mir keiner  sagen, dass er weiß was Luxus ist, wenn er nicht 6,5 Stunden ohne Plan durch den Regenwald gelaufen ist und danach eine heiße Dusche nehmen durfte…!!!!! :D Ich war ein neuer Mensch! :D
Auch am nächsten Morgen wollten wir den Sonnenaufgang (diesmal von Anfang an) ansehen und standen noch früher als am Tag zuvor auf…doch diesmal hatten wir leider nicht so viel Glück und es war ziemlich bewölkt, sodass man nicht viel sehen konnte. Danach machten wir uns wieder auf den Heimweg und wir waren froh, als wir Nachmittags wieder in Lwak angekommen waren…was ein anstrengendes Wochenende. Und man hat mal wieder gesehen, dass man hier nie so genau weiß, was einen erwartet…aber naja…DIA!

Montagmorgen sind wir dann mit Father nach Kisumu gefahren, um den 43. Jahrestag des Bischofs zu feiern. Nach dreistündiger Messe gab es dann endlich Mittagessen! Und was für ein Mittagessen! Das erste mal nach 2 Monaten gab es endlich mal wieder Erbsen mit Möhren und sogar Tomatensalat!  Fast wie in Deutschland! Wir haben es genossen!! :) Achso..und: 43. Jahrestag?! Ja richtig! Hier feiern sie wohl ab einem bestimmten Zeitpunkt jedes Jahr ihr Jubiläum, je weiter es auf den Ruhestand zugeht. Denn man weiß ja nie, wann es zu Ende sein kann…da feiert man lieber ein paar mal öfter…aber naja…wie sagt Leonardo DiCaprio doch in „Blood Diamond“: „DIA – Das Ist Afrika.“ :)

Samstag, 15. Oktober 2011

Hallo Deutschland!


Es ist mal wieder an der Zeit, etwas von mir hören zu lassen…. :)
Seit dem letzten Eintrag ist wieder einiges passiert…

Die Arbeit geht immer noch weiter voran (gut so!!). So bin ich in den letzten Wochen morgens auf die Aidsstation im Krankenhaus gegangen. Die Leute dort sind super nett und es gibt eigentlich auch genug Arbeit. :) Katja sitzt meistens vorne am Empfang, ruft die Patienten auf, misst Blutdruck und Puls und schickt sie dann weiter zum Arzt. Ich sitze in einem kleinen Räumchen mit „Granny“. „Granny“ ist eine Nonne in einem stolzen Alter und heißt eigentlich Sister Gertrude. Aber sie wird eigentlich von allen „Granny“ genannt. Sie ist zwar noch fit, geistig und auch körperlich, aber man merkt, dass sie nicht mehr die Jüngste ist, wenn sie zum Beispiel eine Apothekenbescheinigung der Patienten in die falsche Akte einheften will oder ein paarmal nachfragt, ob ich den Patienten denn jetzt wirklich für das richtige Datum gebucht habe und ich ihr dann einige Male versichern muss, dass ich das schon ganz alleine kann und auch wirklich gemacht habe. :) Ansonsten macht es wirklich Spaß mit ihr zu arbeiten und ich denke ich kann (und werde) noch viel von ihr lernen. Aber auch sie lernt von mir. Denn ich habe ihr ein paar deutsche  Wörter beigebracht und seit letzter Woche ist sie jetzt meine „Oma“ hier in Lwak und Katja und ich ihre Enkelinnen! :D Mit der Aussprache klappts noch nicht ganz so gut, aber man weiß was sie sagen will. :D
Meine Arbeit auf der Aidsstation besteht eigentlich nur daraus, die Akten von den Patienten aus dem Arztzimmer zu holen, zu gucken, wann sie wieder kommen müssen, um neue Medikamente zu bekommen und sie dann in ein dickes Kalenderbuch einzutragen mit Namen und dazugehöriger Nummer. Außerdem müssen Granny  und ich die Medikamente kontrollieren, die sie in der Apotheke abgeholt haben, ob es auch die richtigen sind und vor allem die richtige Menge, die bis zum nächsten Arztbesuch reichen muss… Die Leute sind alle super freundlich und ich lerne dort auch die Sprache besser und habe letzte Woche schon erfolgreich ein (kleines) Gespräch auf Luo gehalten! :D Ich hoffe das lässt sich noch ausbauen! :D Trotzdem ist es manchmal erschreckend, zu sehen, wie jung die meisten doch noch sind, die zu uns kommen und die Medikamente bestätigt bekommen. Am Anfang war es schon hart, wenn dann ein kleines Mädchen von vielleicht 4 oder 5 Jahren mit bunten geflochtenen Zöpfen vor einem steht, einen mit großen dunklen Augen anguckt und die Mutter, die ebenfalls HIV positiv ist, die Medikamente für die Kleine überprüfen lässt… Aber auch, wenn in der Akte die Krankheit bestätigt ist, geht es den meisten Leuten doch ziemlich gut und man sieht ihnen nicht an, dass sie eigentlich krank sind. Sie lachen viel, sind sehr offen und freuen sich über jedes Gespräch, dass man mit ihnen führt. So ist es nicht zu schwer dort zu arbeiten, die Arbeit ist einfach und schnell gemacht und die Zeit am morgen geht zügig vorbei! :)
Sonst gehen wir immer noch jeden Tag in die High School, um dort den Deutschunterricht zu geben. Es macht immer noch Spaß und die Mädels machen Fortschritte. Im November sind in Kenia National Exams und es wird auch ein Deutschexamen geben. Ich bin gespannt, wie sie abschneiden werden!! :D
Dazu versuchen wir gerade ein Projekt mit Brieffreundschaften nach Deutschland aufzubauen. Katja und ich haben an unsere alten Schulen geschrieben und es kommt langsam in Gang und die Mädels sind schon sehr aufgeregt..! :)

Außerdem habe ich letzte Woche Sister Leaticia getroffen (sie unterrichtet an der Primary), die uns die Englischhefte zum Korrigieren gegeben hatte. Ich hatte sie schon seit einigen Tagen gesucht, weil ich fragen wollte, ob ich demnächst eine Englischstunde halten könnte… Jedenfalls hatten wir uns dann endlich getroffen (sie hatte auch nach mir gesucht) und ich bin quasi ins kalte Wasser geschmissen worden. Sie bat mich ihre Englischstunden am Donnerstag und Freitag zu halten, denn sie müsse für ein paar Tage nach Nairobi. Es sollten dann also direkt 5 Englischstunden sein! (Da hatte ich dann auch verstanden, warum sie mich seit einigen Tagen gesucht hatte…!!) Erst habe ich mich gefreut, weil Arbeit in Sicht war und ich endlich mal ausprobieren konnte, wie mir das Unterrichten so gefällt. Wir sind dann durchgegangen, was ich mit den Mädels die nächsten zwei Tage machen sollte und wie und wann ich was machen sollte. Soweit so gut. Mittwochnachmittag habe ich mir dann die Bücher vorgenommen und Unterricht vorbereitet. Das Thema (direct und indirect speech) war eigentlich nicht so meins, aber für Klasse 7 war das schon in Ordnung. Donnerstagmorgen bin ich dann also zum Unterricht gegangen und hatte eine Klasse mit ca. 50 Mädels vor mir sitzen, die mich erwartungsvoll anstarrten. Schon ein bisschen komisches Gefühl… Naja…es hat eigentlich alles ganz gut geklappt, auch wenn ich glaube, dass sie mich nicht ganz so ernst genommen haben und Respekt hatten, denn ich habe glaube ich ganz anders unterrichtet, als die Lehrer hier. Alle sind ziemlich streng und es gibt hier ja auch immer noch den Schlagstock als Bestrafung…  Donnerstagmorgen habe ich dann zwei Stunden gehalten und abends um 19 Uhr sollte ich eine weitere halten. Das fand ich eigentlich nicht so toll, weil wir um die Uhrzeit normalerweise Abendessen (:D) und es ja auch schon dunkel ist und im Dunkeln gehen wir hier eigentlich nicht mehr raus. Naja, Sister hatte mich darum gebeten, also musste ich abends wieder los. Leider hatte es Donnerstagnachmittag angefangen zu regnen und so musste ich dann im strömenden Regen im Dunkeln mit Taschenlampe wieder losstapfen… Als ich in der Klasse ankam, war ich trotz (großem!) Regenschirm und festen Schuhen pitschnass und im Klassenraum war es einfach viel zu laut! Nicht wegen der Mädels, sondern auf Grund des Wellblechdaches…! Das hatte ich ganz vergessen!! Jedes Haus hat hier Wellblechdach und da es so stark regnete, konnte ich kein einziges Wort verstehen. In der Stunde sollte ich neue Vokabeln aus dem Text im Buch erklären und wollte natürlich, dass die Mädels mir sagen, welche sie sich notiert hatten. Nach ca. 10 Minuten hatte ich aufgegeben und jede kam an die Tafel und schrieb ein Wort auf. Nach ca. 30 Minuten gab ich dann komplett auf, da es sich nicht lohnte irgendetwas zu erklären….man hätte sowieso kein Wort verstanden! Also bin ich wieder gegangen…raus in den immer stärker werdenden Regen! Auch wenn es nur 2 oder 3 Minuten bis zur Schule sind….im Dunkeln war das dann nicht so prickelnd… Außerdem hatte es seit fast einer Woche nicht geregnet und alle Wege (und ich meine ALLE Wege) standen komplett unter Wasser…na ganz toll!! Naja irgendwie habe ich mir dann meinen Weg durch die Wasserstraßen gesucht und hab mich ziemlich beeilt, weil es auch noch angefangen hatte zu Gewittern und es zwischendurch so geblitzt hat, dass es Taghell war und ich mich richtig erschrocken hatte..!! Ich war also froh, als ich wieder im trockenen war…das muss ich nicht nochmal haben…
Naja…gestern habe ich dann die letzten zwei Stunden gehalten und die waren schon besser, als die ersten am Donnerstag. Auch wenn ich glaube, dass sie mich immer noch nicht ganz als Respektperson gesehen haben, haben sie schon verstanden, dass ich ihnen was beibringen kann! :D
Trotzdem, auch wenn ich froh war über die viele Arbeit, würde ich nächstes Mal gerne ein paar Tage vorher Bescheid wissen und mehr Vorbereitungszeit haben…aber es hat ja trotzdem alles funktioniert :)

Soviel zur Arbeit…

Letztes Wochenende sind Katja und ich nach Uradi zu Jenni und Chrisi gefahren. Was eine Fahrt!! Uradi ist ungefähr 1,5 bis 2 Stunden von Lwak entfernt. Allerdings nur, wenn man ein Auto hat…
Schon zwei Tage vorher hatten wir gefragt, wie wir denn nach Uradi kommen und uns jeden einzelnen Schritt notiert… Wir sollten Freitags losfahren und bis Samstag bleiben, da wir Jennis und Chrisis Geburtstag feiern wollten und auch unseren ersten gemeinsamen Monat in Kenia!!
Freitags morgens hat Father uns dann zum Glück nach Bondo gefahren (hatten wir das Piki Piki (Motorradtaxi) also schon mal gespart…) und von dort sollten wir eigentlich ein Matatu nehmen. Father setzte uns dann alerdings an einem „Taxistand“ ab… die Anführungszeichen für „Taxistand“ sind berechtigt!! Denn es war zwar ein Kombi, aber Taxi kann man so was nicht nennen…. Schon als wir vor dem Auto standen saßen auf dem Rücksitz VIER Leute…vier Leute und zwei Babys! Father unterhielt sich dann mit dem Fahrer und gab ihm quasi Anordnungen uns sicher zum nächsten Ort zu bringen! Katja und ich stiegen dann also vorne ein. JA! Vorne! Zu ZWEIT! Wir uns dann also zu zweit auf den Beifahrersitz gequetscht und es kamen immer mehr Leute…! Dass man hier einige Zeit warten muss, bis das Verkehrsmittel losfährt waren wir ja schon gewöhnt, auch dass die Matatus überfüllt sind (anstatt der angeordneten 14 Personen sind es meist 20 bis 23…!), aber ein „Taxi“!?! Das war neu für uns! Auch, wenn wir schon oft davon gehört hatten, konnten wir es uns dann doch noch nicht vorstellen… Naja…jedenfalls waren wir dann im Endeffekt 13 Leute in dem kleinen Kombi als wir losfuhren…!! Wir saßen zu VIERT vorne…Katja und ich auf dem Beifahrersitz (auf der linken Seite ;D) und der Fahrer mit einer Frau auf dem Fahrersitz! Auf dem Rücksitz VIER Personen plus 3 Babys und im Kofferraum ZWEI Personen plus Gepäck…!! Und dann 20 Minuten Richtung Siaya! Die Leute auf dem Rücksitz haben sich glaube ich köstlich über uns amüsiert! Ich musste andauernd lachen und den Kopf schütteln, weil ich einfach nicht glauben konnte, dass wir gerade zu DREIZEHN (!!) Personen in einem Kombi saßen…naja es war lustig und aufjedenfall eine Erfahrung wert..!! Haha :D
Nach ca. 2,5 Stunden kamen wir dann endlich in Uradi an, nachdem wir von Siaya noch ca. eine halbe Stunde mit dem Piki Piki die Berge hoch fahren mussten..
Bis Abends waren dann auch die anderen vier, Benoit, Moritz, Alina und Christel, da und es gab eine Menge zu Essen, eine leckere Bowle und ein kleines Lagerfeuer, wo wir drum herum saßen und in Jennis Geburtstag reingefeiert haben. Das Highlight war allerdings die Bowle (mit Ananasstückchen…lecker!) und der afrikanische Tanzkurs… :D Je später es wurde, desto mehr wurde uns der „afrikanische“ Tanzsstil beigebracht..! Es war lustig! :D Trotzdem war ich froh, als ich dann (morgens) im Bett lag.. :)
Am nächsten Tag haben wir dann noch eine kleine (geführte) Wanderung durch den Busch gemacht. Eigentlich wollten wir Affen sehen, aber wie das dann so ist…man sieht natürlich keine! War trotzdem schön :) Dann haben wir noch ein bisschen zusammengesessen und unseren Weihnachtsurlaub besprochen und angefangen zu planen und haben uns dann nach dem Mittagessen auf den Weg nach Hause gemacht. Waren wir froh, als wir zu Hause waren! Es war nett, zu sehen, wie die anderen Dörfer so sind und was die haben und wir nicht, aber wir waren doch froh, als wir die vertraute Umgebung wieder hatten und unser eigenes Bett! :D Außerdem sind wir das einzige von unseren vier Dörfern, die eine richtige Dusche haben!!!!!! Boah bin ich froh darüber….!!!! :D

Ansonsten waren Caro, Isabelle, Katja und ich diese Woche alleine hier im Haus, denn alle Fathers mussten nach Kisumu zu einer Fortbildung… Gestern Abend ist Father dann wiedergekommen und das Wiedersehen war toll! Der erste Monat ging unglaublich schnell rum und jetzt haben wir auch schon wieder Mitte Oktober… Wahnsinn! Trotzdem fühlt man sich schon sehr wohl und man hat ein neues zu Hause gefunden. Mit Father verstehen wir uns unglaublich gut (die Pfarrer hier sind nicht zu vergleichen mit denen in Deutschland!) und auch mit dem Diakon verstehen wir uns gut! Mit ihm gehen wir jetzt auch ca. alle zwei Tage morgens Laufen (endlich Sport!! Dazu noch fast jeden Tag Basketball mit den Mädels aus der High School…es macht so Spaß!!! :)). Nächste Woche Donnerstag ist hier ein nationaler Feiertag und wahrscheinlich fahren wir dann mal wieder nach Kisumu! Da freue ich mich schon sehr drauf!! :)

So…das ist erst mal wieder genug, denke ich :D Ich werde mich bemühen, öfter zu schreiben, damit ich nicht immer so viel auf einmal habe…
Bis Bald!
Viele liebe Grüße aus Kenia!!

P.S.: Das Wetter…es wird jeden Tag heißer…der „Sommer“ kommt, wenn man das so nennen kann, denn richtige Jahreszeiten gibt es hier ja nicht…jedenfalls werden November, Dezember und Januar am heißesten und besonders um Weihnachten soll es am heißesten sein…ich bin gespannt!! :)

P.P.S.: Nochmal zu dem Brand in der High School von ganz am Anfang… es war wirklich ein Mädchen aus der high School, dass den Brand gelegt hatte…sie wurde direkt festgenommen und muss jetzt vor Gericht. Erst hieß es, dass sie wahrscheinlich 9 Jahre ins Gefängnis muss, denn in Kenia passiert es wohl öfter, dass die Schüler ihre Schulen abbrennen (KRASS!!) und so wurde es vor ein paar Jahren eingeführt, dass man dann für 8 oder 9 Jahre ins Gefängnis muss…Jetzt ist aber sogar die Rede von 3 oder 4 Mädels, die den Brand verursacht haben oder mitgeholfen haben und die müssen sich jetzt gute Anwälte suchen…mal sehen, wie es so endet…aufjedenfall ne krasse Sache!!
 

Freitag, 30. September 2011

"Asante sana squash banana..."



Soo…auch ich melde mich mal wieder… :)
Hier in Afrika (Afrika?! Wahnsinn…!!) ist soweit alles gut :) Wir sind jetzt zu viert, Yvonne ist leider nach Hause gefahren (wir vermissen dich!!), um zu studieren. Dafür sind seit dem Wochenende Caro (aus Köln) und Isabelle (aus Frankfurt) hier, die bis Ende Februar unsere Gesellschaft genießen. :D Dazu kommt noch, dass es in Lwak jetzt eine Ursulinen Reunion gibt! Caro ist (/war) auch eine Ursulinin! :D Das war der Hammer! Wir unterhalten uns über Köln und auf welchen Schulen wir denn waren und auf einmal sagt sie: „Ich war auf der Ursulinen..“ ! Ich wäre beinahe vom Stuhl gefallen..!! Ursulinentreffen in Afrika im kleinen Dörfchen Lwak!! Unvorstellbar! :D Haha… Jedenfalls bemerken wir jeden Tag neue Dinge, die wir gemeinsam haben, oder unterhalten uns über Lehrer oder Personen, die wir beide kennen und es kommen immer mehr neue unglaubliche Zufälle zusammen…verrückt! :D
Mit der Arbeit geht es sehr sehr langsam voran…heute waren wir in der Primary Boarding und haben einiges an heften und Büchern mitbekommen, die wir korrigieren sollen…endlich Arbeit! Da war ich sehr froh darüber…vor allem sind die Geschichten und Aufsätze ziemlich lustig und unterhaltsam…ich glaube, alles was mit Schule zu tun haben wird, wird mir Spaß machen (hätte nicht gedacht, dass ich sowas einmal sage… :D)! Nächste Woche werde ich mich dann wahrscheinlich mal an Englisch und Science ran wagen, das zu unterrichten…ich bin gespannt! Außerdem haben wir in der High School schon ein paarmal Deutschunterricht gegeben. Das macht unglaublich viel Spaß und dafür, dass es das erste Jahr Deutsch für die Mädels ist, können sie schon einiges. .Respekt!
Im Krankenhaus gibt es nicht so viel zu tun…bei der Aufnahme am Empfang wurde ich jetzt schon ein paarmal wieder „weggeschickt“…“es gäbe nicht so viel zu tun, sie würde mich rufen, wenn sie mich bräuchte..“ hmm..naja…ansonsten war ich wieder einmal bei der Immunization und habe die Kinder eingetragen etc. Ich wird einfach nächste Woche nochmal versuchen, mehr Arbeit dort zu bekommen…ansonsten habe ich ja  die Hefte zum Korrigieren! :D
Ansonsten ist alles gut. Wir vier verstehen uns gut und mit dem Father kommen wir sowieso sehr gut aus! Er ist zwar oft unterwegs und nicht zu Hause, aber wenn er dann mal da ist, ist es immer lustig und wir lachen viel! Mit ihm und über ihn..! :D
Außerdem haben wir diese Woche versucht Father „König der Löwen“ zu zeigen…ich glaube, es war nicht so sein Fall, er ist andauernd raus, um zu telefonieren und irgendwann kam er nicht mehr wieder…sagt einiges! :D Dafür haben wir es umso mehr genossen und seitdem habe ich einen Ohrwurm (siehe Überschrift :D). Apropos…“Rafiki“! Ich habe letzte Woche gewaschen (eindeutig NICHT meine Lieblingsbeschäftigung…sehr ätzend, alles per Hand zu Waschen…) und bin dabei irgendwie gestolpert, als James (Hausangestellter, der sich um die Kühe und alles andere kümmert) mir dann hinterherrief „Pole Rafikii!!“! haha ich musste mich wirklich zurückhalten, um nicht laut loszulachen! Rafiki ist Kisuaheli und bedeutet „Freund“ und Pole bedeutet „langsam“. Ich musste natürlich direkt an den Film denken… ;D
„Pole Pole“ ist hier übrigens quasi die „Lebenseinstellung“. Alles läuft schrecklich langsam, nach dem Motto „Kommst du heut nicht, kommst du morgen..“. Manchmal nervts, aber man gewöhnt sich schnell daran…schließlich hat man hier nicht viel zu tun oder irgendwas, was auf einen wartet, sodass man sehr geduldig wird. :)
Das wars fürs erste mal wieder….wir sitzen gerade im living room, haben eben den zweiten Teil der „Bourne“ Reihe geguckt und hab dabei Schokopudding gegessen! :D
Bis bald und gute Nacht! :)

P.S.:Ich versuche wirklich, sobald wie möglich Fotos hochzuladen!! J

P.P.S.: Danke für die vielen Kommentare, ich hab mich wirklich sehr gefreut! Könntet ihr nur vielleicht bitte doch euren Namen drunterschreiben…? Bei einigen habe ich erkannt, wer es geschrieben hat, aber leider nicht bei allen…