So. Long
time, no speak! Hier das Neueste vom Neuesten…
Ostern. Hmm…Ostern…der reinste Messen-Marathon! 3 Messen in
4 Tagen PLUS Kreuzweg! Ansonsten gab es eigentlich kaum ein besonderes
Osterfeeling und es war wie mit Weihnachten…warm, sonnig und schön. Aber das
ist ja jetzt auch wieder ungefähr 6 Wochen her…inzwischen hat dann auch die
Regenzeit angefangen. Seitdem kreucht und fleucht es überall. Die Fenster
halten wir, sobald es dunkel wird, immer geschlossen. Wenn wir im Wohnzimmer
sitzen und Licht eingeschaltet haben, wollen immer alle möglichen Insekten rein…man
merkt es daran, dass, vor allem die großen, ziemlich gegen die Fenster knallen
beim dagegen fliegen. So einem Insekt mag ich dann doch lieber nicht begegnen…!
Ansonsten regnet es fast jeden Abend und jede Nacht. Tagsüber kaum und wenn,
dann nur ein paar Tropfen. Man merkt aber deutlich, dass es der Umgebung und
der Pflanzenwelt guttut! Es ist unglaublich grün geworden und fast überall
sieht man nun auch Blumen zwischen dem Grün. :)
Aber auch diese Zeit geht langsam wieder vorüber. Der Regen wird weniger und
weniger heftig und dazu wird es auch wieder heißer (gut für die Wäsche! :D).
Der April war bei uns der absolute Reisemonat. Katja war in
Urlaub und ich bin mit anderen Freiwilligen auch ein bisschen auf Tour gewesen.
Erst sind wir für ein Wochenende nach Kitale gefahren.
Kitale liegt eine Tagesreise von Lwak entfernt und es dauert ca. 8 Stunden bis
dorthin. Und kalt ist es dort auch! Das waren wir gar nicht mehr gewöhnt, aber
es war angenehm. Von Kitale sind wir dann zum Mt. Elgon gefahren. Dies ist der
zweithöchste Berg Kenias und liegt auch in einem Nationalpark an der Grenze zu
Uganda. „Hoch zu Ross“ haben wir dann den Nationalpark ein wenig erkundet. Es
war schön und es tat vorallem gut, mal wieder auf dem Pferd zu sitzen! :D
Danach sind wir zu sechst (Katja stieß spontan zu uns aus
ihrem Urlaub) in den „hohen Norden“ gefahren! Und das war wirklich
unbeschreiblich! Die Turkana Region (der ansässige Stamm nennt sich „Turkana“)
ist (Halb)Wüste und es gibt kaum Städte oder großes Leben dort. Die Region
grenzt außerdem an den Sudan und Äthiopien (also wirklich „hoher“ Norden!). Vorher
wurde uns immer erzählt, dass es dort gefährlich sei und sobald man mit
Kenianern über Turkana spricht, werden sie direkt vorsichtig und fast
ängstlich. Das war auch der Grund, weshalb wir diese Region bis jetzt gemieden
hatten. In Kitale hatten wir allerdings in einer Lodge übernachtet, die von
einer Engländerin geführt wurde und die schon lange hier lebt. Unteranderem hat
sie 4 Jahre in Lodwar (die größte Stadt Turkanas und sozusagen das Zentrum) gelebt
und hat uns dann erzählt, dass man dort durchaus für ein paar Tage hinfahren
könnte. Natürlich müsste man ein wenig vorsichtig sein, allerdings muss man das
ÜBERALL in Kenia. Wir also zwei Wochen später wieder los Richtung Kitale um von
dort aus am nächsten Tag einen Bus in Richtung Norden zu nehmen. Die Busfahrt
dauerte ca. 10 Stunden (die Straße war die meiste Zeit Schotterpiste und dann
mit einem großen Reisebus…und dazu noch in Kenia…ai ai ai…) und abends gegen
21Uhr erreichten wir dann endlich Lodwar! Schon auf dem Weg nach Lodwar konnte
man sehen, wie sich die Landschaft allmählich verändert und es trockener wird.
Es war toll! Nachdem wir uns dann abends noch eine Unterkunft gesucht hatten,
ging es am nächsten Tag mit einem gemieteten Land Rover weiter nach Eliye
Springs. Eliye Springs ist ein kleiner Ort, mitten im Nirgendwo. Obwohl…das
stimmt nicht ganz. Es liegt direkt am LAKE TURKANA! Der Lake Turkana ist ein
ziemlich alter See, der auch als „Lake Rudolf“ bekannt ist. Unteranderem wurden
dort auch „zwei ausgesorbene Primatenarten“ gefunden, die vor „17 Millionen
Jahren dort lebten“ (danke Wikpedia! :D). Außerdem wurde man dort vor ein paar
Wochen bei Ölbohrungen fündig. Ich bin gespannt, wie es damit weitergeht…. Naja…weiter
im Text :)
Wir organisierten uns also einen Land Rover und los gings! Die ersten 20 km
fuhren wir noch über eine geteerte (!!) Straße (wovon man allerdings bei
kenianischen Verhältnissen nicht viel halten darf…) und dann bogen wir nach
rechts ab… Das Schild „Eliye Springs 50km“ zeigte mitten ins Nirgendwo. Keine
Straße, keine Bäume, außer ein paar kleinen Sträuchern, die allerdings auch
eher nach „Strauchskelett“ aussahen, nur Sand- und Geröllpiste. Es war
unglaublich! Man konnte unglaublich weit gucken, der Himmel wal mehr als blau
und zwischendrin sind wir an riesigen Ziegenherden vorbei gefahren, hinter
denen man in der Ferne zwei Hirten sehen konnte. Nach ca. eineinhalb Stunden
begegnete uns das nächste Schild. Es war nicht mehr weit. Es waren nun
zwischendurch ein paar Bäume zu sehen unter denen oft wilde Dromedare standen.
Das war schon irgendwie cool…! :D Als wir eine kleine Erhöhung überfuhren,
hatte man dann endlich einen unglaublichen Blick auf den See! Wir fuhren durch
ein kleines Örtchen und kamen zu unsere Unterkunft. Das „Eliye Springs Resort“
ist zwar nicht ganz so billig, aber die Zelte waren in Ordnung (jaaa…richtig
gelesen! Ich hab gezeltet! :D). Und es war unbeschreiblich schön dort! Man kam
sich vor wie am schönsten Strand Sansibars…und das mitten in der Wüste! Unsere
Zelte standen unter Dattelpalmen mit Blick auf den See und abends saßen wir am
Wasser und haben den Sternenhimmel beobachtet (ich habe meine erste
Sternschnuppe gesehen!! :D). Einfach toll! :D Ich könnte hier noch weiter
schwärmen und beschreiben, aber es war einfach…“unbeschreiblich“!! :D Ich freue
mich schon darauf euch Fotos zu zeigen, auch, wenn ich nicht ganz sicher bin,
ob sie die Umgebung richtig wiedergeben. Mein letzter Satz zu dieser Tour
bleibt einfach: Es war unbeschreiblich, toll und super und die richtigen Leute
waren auch noch mit dabei, was das ganze unvergesslich gemacht hat! :D Das
Highlight war wahrscheinlich das Nachtbaden im See (der übrigens überhaupt
keine Abkühlung gebracht hat…es war wie in der Badewanne…!) und aus dem Wasser
den Himmel zu sehen. Allerdings war ich dann doch ein wenig…sagen wir mal „schissig“,
denn es gibt dort eine Menge Nilkrokodile. Naja…wir sind ja alle wieder gesund
und ganz da! :D Aufjedenfall empfehlenswert, wenn man eine Afrikatour macht!!
;)
So…jetzt seid ihr wieder auf dem Neuesten Stand! :) Im Moment sind Katja
und ich ziemlich mit den Deutschmädels beschäftigt. Wir haben sogut, wie jeden
Tag Probe mit ihnen. In zwei Wochen fahren wir übers Wochenende nach Nairobi,
zum „German Culture Festival“, was dort vom Goethe Institut veranstaltet wird.
Die Mädels müssen „Alle Vögel sind schon da“ aufführen, sowie ein Gedicht,
einen Rap und das Theaterstück „Schnewittchen“ in kurzform. Wir haben
aufjedenfall Spaß und ich bin sehr gespannt, wie die Mädels sich dort schlagen
werden. Es kommen alle Schulen Kenias, die Deutsch als Unterrichtsfach
anbieten. Wir werden sehen. Ich halte euch auf dem laufenden! :D
Ich mach‘ Schluss für heute!
Bis bald!
P.S.: Der EM-Spielplan steht schon in der Excel Tabelle
bereit und die Wettgemeinschaft wird aufgebaut! :D
Achso! Das wichtigste beinahe vergessen… P.P.S.: Wir haben
jetzt einen neuen Mitbewohner. Eine Babykatze, die erst ein paar Wochen alt
ist. Wir haben sie am Wochenende bekommen. Eine Freundin von uns aus dem Dorf
hatte einen Freund, dessen Katze Junge hatte. Wir haben dann ein bisschen
geschwärmt und gesagt, dass wir gerne eine hätten. Also hat er uns seine
gezeigt und am Wochenende konnten wir sie dann holen. Wir sind dorthin, haben „Hallo“
gesagt, sind ins Haus, haben die Katze genommen und sind gegangen. „Schönen
Tag, auf Wiedersehen!“ Tja so läuft das hier…ich hatte vorher noch gefragt, ob
die Leute etwas für die Katze bekommen. Als Antwort gab es nur ein „Nö!“. Hmm…ok…Kenia
halt…!