Dienstag, 15. Mai 2012

"...the rain's down in AFRICA..." - Regenzeit vs. Wüste


So. Long time, no speak! Hier das Neueste vom Neuesten…

Ostern. Hmm…Ostern…der reinste Messen-Marathon! 3 Messen in 4 Tagen PLUS Kreuzweg! Ansonsten gab es eigentlich kaum ein besonderes Osterfeeling und es war wie mit Weihnachten…warm, sonnig und schön. Aber das ist ja jetzt auch wieder ungefähr 6 Wochen her…inzwischen hat dann auch die Regenzeit angefangen. Seitdem kreucht und fleucht es überall. Die Fenster halten wir, sobald es dunkel wird, immer geschlossen. Wenn wir im Wohnzimmer sitzen und Licht eingeschaltet haben, wollen immer alle möglichen Insekten rein…man merkt es daran, dass, vor allem die großen, ziemlich gegen die Fenster knallen beim dagegen fliegen. So einem Insekt mag ich dann doch lieber nicht begegnen…! Ansonsten regnet es fast jeden Abend und jede Nacht. Tagsüber kaum und wenn, dann nur ein paar Tropfen. Man merkt aber deutlich, dass es der Umgebung und der Pflanzenwelt guttut! Es ist unglaublich grün geworden und fast überall sieht man nun auch Blumen zwischen dem Grün. :) Aber auch diese Zeit geht langsam wieder vorüber. Der Regen wird weniger und weniger heftig und dazu wird es auch wieder heißer (gut für die Wäsche! :D).

Der April war bei uns der absolute Reisemonat. Katja war in Urlaub und ich bin mit anderen Freiwilligen auch ein bisschen auf Tour gewesen.
Erst sind wir für ein Wochenende nach Kitale gefahren. Kitale liegt eine Tagesreise von Lwak entfernt und es dauert ca. 8 Stunden bis dorthin. Und kalt ist es dort auch! Das waren wir gar nicht mehr gewöhnt, aber es war angenehm. Von Kitale sind wir dann zum Mt. Elgon gefahren. Dies ist der zweithöchste Berg Kenias und liegt auch in einem Nationalpark an der Grenze zu Uganda. „Hoch zu Ross“ haben wir dann den Nationalpark ein wenig erkundet. Es war schön und es tat vorallem gut, mal wieder auf dem Pferd zu sitzen! :D

Danach sind wir zu sechst (Katja stieß spontan zu uns aus ihrem Urlaub) in den „hohen Norden“ gefahren! Und das war wirklich unbeschreiblich! Die Turkana Region (der ansässige Stamm nennt sich „Turkana“) ist (Halb)Wüste und es gibt kaum Städte oder großes Leben dort. Die Region grenzt außerdem an den Sudan und Äthiopien (also wirklich „hoher“ Norden!). Vorher wurde uns immer erzählt, dass es dort gefährlich sei und sobald man mit Kenianern über Turkana spricht, werden sie direkt vorsichtig und fast ängstlich. Das war auch der Grund, weshalb wir diese Region bis jetzt gemieden hatten. In Kitale hatten wir allerdings in einer Lodge übernachtet, die von einer Engländerin geführt wurde und die schon lange hier lebt. Unteranderem hat sie 4 Jahre in Lodwar (die größte Stadt Turkanas und sozusagen das Zentrum) gelebt und hat uns dann erzählt, dass man dort durchaus für ein paar Tage hinfahren könnte. Natürlich müsste man ein wenig vorsichtig sein, allerdings muss man das ÜBERALL in Kenia. Wir also zwei Wochen später wieder los Richtung Kitale um von dort aus am nächsten Tag einen Bus in Richtung Norden zu nehmen. Die Busfahrt dauerte ca. 10 Stunden (die Straße war die meiste Zeit Schotterpiste und dann mit einem großen Reisebus…und dazu noch in Kenia…ai ai ai…) und abends gegen 21Uhr erreichten wir dann endlich Lodwar! Schon auf dem Weg nach Lodwar konnte man sehen, wie sich die Landschaft allmählich verändert und es trockener wird. Es war toll! Nachdem wir uns dann abends noch eine Unterkunft gesucht hatten, ging es am nächsten Tag mit einem gemieteten Land Rover weiter nach Eliye Springs. Eliye Springs ist ein kleiner Ort, mitten im Nirgendwo. Obwohl…das stimmt nicht ganz. Es liegt direkt am LAKE TURKANA! Der Lake Turkana ist ein ziemlich alter See, der auch als „Lake Rudolf“ bekannt ist. Unteranderem wurden dort auch „zwei ausgesorbene Primatenarten“ gefunden, die vor „17 Millionen Jahren dort lebten“ (danke Wikpedia! :D). Außerdem wurde man dort vor ein paar Wochen bei Ölbohrungen fündig. Ich bin gespannt, wie es damit weitergeht…. Naja…weiter im Text :) Wir organisierten uns also einen Land Rover und los gings! Die ersten 20 km fuhren wir noch über eine geteerte (!!) Straße (wovon man allerdings bei kenianischen Verhältnissen nicht viel halten darf…) und dann bogen wir nach rechts ab… Das Schild „Eliye Springs 50km“ zeigte mitten ins Nirgendwo. Keine Straße, keine Bäume, außer ein paar kleinen Sträuchern, die allerdings auch eher nach „Strauchskelett“ aussahen, nur Sand- und Geröllpiste. Es war unglaublich! Man konnte unglaublich weit gucken, der Himmel wal mehr als blau und zwischendrin sind wir an riesigen Ziegenherden vorbei gefahren, hinter denen man in der Ferne zwei Hirten sehen konnte. Nach ca. eineinhalb Stunden begegnete uns das nächste Schild. Es war nicht mehr weit. Es waren nun zwischendurch ein paar Bäume zu sehen unter denen oft wilde Dromedare standen. Das war schon irgendwie cool…! :D Als wir eine kleine Erhöhung überfuhren, hatte man dann endlich einen unglaublichen Blick auf den See! Wir fuhren durch ein kleines Örtchen und kamen zu unsere Unterkunft. Das „Eliye Springs Resort“ ist zwar nicht ganz so billig, aber die Zelte waren in Ordnung (jaaa…richtig gelesen! Ich hab gezeltet! :D). Und es war unbeschreiblich schön dort! Man kam sich vor wie am schönsten Strand Sansibars…und das mitten in der Wüste! Unsere Zelte standen unter Dattelpalmen mit Blick auf den See und abends saßen wir am Wasser und haben den Sternenhimmel beobachtet (ich habe meine erste Sternschnuppe gesehen!! :D). Einfach toll! :D Ich könnte hier noch weiter schwärmen und beschreiben, aber es war einfach…“unbeschreiblich“!! :D Ich freue mich schon darauf euch Fotos zu zeigen, auch, wenn ich nicht ganz sicher bin, ob sie die Umgebung richtig wiedergeben. Mein letzter Satz zu dieser Tour bleibt einfach: Es war unbeschreiblich, toll und super und die richtigen Leute waren auch noch mit dabei, was das ganze unvergesslich gemacht hat! :D Das Highlight war wahrscheinlich das Nachtbaden im See (der übrigens überhaupt keine Abkühlung gebracht hat…es war wie in der Badewanne…!) und aus dem Wasser den Himmel zu sehen. Allerdings war ich dann doch ein wenig…sagen wir mal „schissig“, denn es gibt dort eine Menge Nilkrokodile. Naja…wir sind ja alle wieder gesund und ganz da! :D Aufjedenfall empfehlenswert, wenn man eine Afrikatour macht!! ;)

So…jetzt seid ihr wieder auf dem Neuesten Stand! :) Im Moment sind Katja und ich ziemlich mit den Deutschmädels beschäftigt. Wir haben sogut, wie jeden Tag Probe mit ihnen. In zwei Wochen fahren wir übers Wochenende nach Nairobi, zum „German Culture Festival“, was dort vom Goethe Institut veranstaltet wird. Die Mädels müssen „Alle Vögel sind schon da“ aufführen, sowie ein Gedicht, einen Rap und das Theaterstück „Schnewittchen“ in kurzform. Wir haben aufjedenfall Spaß und ich bin sehr gespannt, wie die Mädels sich dort schlagen werden. Es kommen alle Schulen Kenias, die Deutsch als Unterrichtsfach anbieten. Wir werden sehen. Ich halte euch auf dem laufenden! :D
Ich mach‘ Schluss für heute!
Bis bald!

P.S.: Der EM-Spielplan steht schon in der Excel Tabelle bereit und die Wettgemeinschaft wird aufgebaut! :D

Achso! Das wichtigste beinahe vergessen… P.P.S.: Wir haben jetzt einen neuen Mitbewohner. Eine Babykatze, die erst ein paar Wochen alt ist. Wir haben sie am Wochenende bekommen. Eine Freundin von uns aus dem Dorf hatte einen Freund, dessen Katze Junge hatte. Wir haben dann ein bisschen geschwärmt und gesagt, dass wir gerne eine hätten. Also hat er uns seine gezeigt und am Wochenende konnten wir sie dann holen. Wir sind dorthin, haben „Hallo“ gesagt, sind ins Haus, haben die Katze genommen und sind gegangen. „Schönen Tag, auf Wiedersehen!“ Tja so läuft das hier…ich hatte vorher noch gefragt, ob die Leute etwas für die Katze bekommen. Als Antwort gab es nur ein „Nö!“. Hmm…ok…Kenia halt…!